Mittwoch, 28. März 2012

Interview mit Roland Dittrich/ Autor der Lextra-Lernkrimis A1/A2 - Teil 2

TEIL 2: DIDAKTISCHES


Frage: Krimis lesen ist ja eine Freizeitbeschäftigung. Kann man mit den Krimis auch im Unterricht arbeiten?
Roland Dittrich: Ja, aber auf eine besondere Weise: Jeder, der eine Geschichte liest, darf eine eigene Meinung haben, - jeder erlebt eine Geschichte anders. Als Leser ist man frei!

Frage: In diesen Krimis ist Landeskunde sehr wichtig? Warum?
Roland Dittrich: Sehen Sie, die Schauplätze sind echt. Als Leser kann man alles genau erleben, bis zum Pistenplan in „Kaltes Blut“ oder die Moritz-Bastei in Leipzig. Und wenn man dorthin fährt, findet man alles genau – nur nicht die Täter!
Im Internet kann man das natürlich alles recherchieren und ergänzen.


Frage: Nur Lesen wäre ja für den Unterricht zu wenig: wie kann man die anderen Fertigkeiten Hören, Schreiben, Sprechen einbeziehen?
Roland Dittrich: Man kann die Krimis auch hören, mit der CD, dabei den Text mitlesen oder die Augen schließen und die Handlung sehen...
Über diese Geschichten kann und muss man sprechen, z.B. wie findet man das Ende der Geschichte, wie geht es weiter, was tun die Personen danach?
Und man kann auch am Krimi weiterschreiben oder selbst Szenen verändern, am besten zusammen mit anderen in einer Gruppe.
Dabei benutzt man freiwillig und gern die Sprache, die man im Kurs gelernt hat!

Frage: Und Grammatik, kann die auch ein Thema sein?
Roland Dittrich: Man braucht natürlich die Grammatik, aber sie nicht direkt das Thema und wird auch nicht abgefragt. Die Übungen im Buch sind keine Tests, sondern sollen dazu motivieren, sich mit dem Inhalt der Geschichten zu befassen und dabei die Fantasie frei einzusetzen. Auf jeden Fall kann mit einer interessanten Lektüre wiederholen, was man im Sprachkurs gelernt hat, und das macht auch noch Spaß..

Frage: Geschichten laden auch ein zum Weitererzählen. Uns ist zum Beispiel nicht klar, welches Verhältnis die beiden Ermittler Elisabeth Aumann und Markus Berg zueinander haben. Werden sie ein Paar? ;-)
Roland Dittrich: Es gibt vieles in den Krimis, was im Dunkeln bleibt.
Was sie heimlich tun oder ob sie ein Paar werden – das kann der Leser selbst herausfinden.


Frage: Wobei können unsere Leser Ihnen noch helfen, was für Ideen haben sie noch?
Roland Dittrich: Als Autor möchte ich gern erfahren, wie meine Leser die Krimis finden, was sie vielleicht anders machen würden, ob die Verbrechen „hart“ genug sind, ob es noch andere interessante Tatorte gibt usw.
Zum Schluss: Mich interessiert natürlich auch, wann und wie sie die Krimis gelesen haben, und: Welche Krimis finden sie am besten?

Über Antworten dazu würde ich mich freuen!



Wer sich die Krimis im Detail anschauen und danach kaufen möchte, sollte sich diesen Link anschauen: http://www.cornelsen.de/erw/reihe/1.c.2537349.de/titel

Weitere aktuelle Informationen rund um Cornelsen-DaF und unsere Krimis findet ihr bei Facebook.com/cornelsen.daf

Donnerstag, 22. März 2012

Interview mit Roland Dittrich/ Autor der Lextra-Lernkrimis A1/A2

Teil 1: Inhaltliches


Frage: Herr Dittrich, ohne unseren Lesern vorgreifen zu wollen: welche Stelle in Ihren Krimis ist für Sie die Spannendste oder Schönste?
Roland Dittrich: 
Es sind viele Stellen: Der Anfang, wo man als Leser etwas Böses ahnt (wie. in „Leise kommt der Tod“) oder der Höhepunkt (z.B. in „Haifische in der Spree“), wo „es passiert“, oder das dramatische, überraschende Ende (wie in „Teufel in Seide“).
Lextra - Deutsch als Fremdsprache - DaF-Lernkrimis: A1-A2 - Die Skorpion-Frau: Liebe und Tod in Heidelberg. Krimi-Lektüre mit Hörbuch: Krimi-Lektüre mit Hörbuch. Lextra - Deutsch als Fremdsprache 

Frage: Wie sind Sie eigentlich zum Krimischreiben gekommen? Gab es ein besonderes Erlebnis?
Roland Dittrich: 
Ja, das geschah in Palinuro: Eines Nachts auf einer Terrasse am Meer sah ich im Mond-schein dunkle Gestalten, die miteinander kämpften. Meine Fantasie erwachte und ich begann zu schreiben...


Frage: Berlin, Salzburg, Uri in der Schweiz, Leipzig u.a. sind die Schauplätze der Krimis. Wie recherchieren Sie selbst, mit Wikipedia oder Notizblock?
Roland Dittrich: 
Zuerst hole ich mir Informationen aus dem Internet, aus Reiseführern oder auch aus Lokal-zeitungen. Dann fahre ich an den Ort und suche herum, schnüffle wie ein Detektiv überall, um einen Tatort zu finden. Das sind Orte, die unheimlich sind oder wo ich eine Spannung spüre. Dann beginne ich natürlich zu recherchieren - sage aber niemand, dass es um einen Krimi geht!


Frage: Gab es besondere Erlebnisse vor Ort, die Einfluss auf die jeweilige Geschichte hatten?
Roland Dittrich: 
Da entdeckte ich – nach einem Tipp eines Freundes - z.B. in Berlin, Nähe Ostbahnhof, eine alternative, bunte Siedlung an der Spree, direkt daneben der Riesenbau eines Konzerns aus Stahl und Glas („Haifische in der Spree“). Ein brutaler Kontrast, da musste etwas passieren...
In Auerbachs Keller sah ich den Teufel von Goethes „Faust“ und hörte von einer Freundin – sie ist aber nicht die Teufelin!, wie hart es in der Modebranche zugeht. So entstand „Teufel in Seide“.
Und ich sah auch den „Jedermann“ in Salzburg, der vom Tod abgeholt wird...

Lextra - Deutsch als Fremdsprache - DaF-Lernkrimis: A1-A2 - Leise kommt der Tod: Gift und Geld in Salzburg. Krimi-Lektüre mit Hörbuch: Krimi-Lektüre mit Hörbuch. Lextra - Deutsch als Fremdsprache 
Frage: Warum ist für Sie der genaue Schauplatz so wichtig?
Roland Dittrich: 
Jeder Ort hat seinen besonderen Charakter und bestimmt mit den Menschen den Inhalt, den Ablauf und die Atmosphäre einer Geschichte. Ich nehme den Leser mit nach Heidelberg, nach Salzburg oder an den Vierwaldstätter See.


Frage: Was lesen Sie privat am liebsten?
Roland Dittrich: 
Keine Krimis von anderen Autoren, sondern gern Geschichten über Reisen in ferne Länder und zur Zeit „Die dunkle Seite des Mondes“ von Martin Suter und die „Reise nach Italien“ von Heinrich Heine.


Lieber Herr Dittrich, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen!
Der zweite Teil folgt nächste Woche. Bleiben Sie gespannt.

Weitere Details zu den Krimis finden Sie auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.com/Cornelsen.DaF