Frage: Herr Dittrich, ohne unseren Lesern vorgreifen zu wollen: welche Stelle in Ihren Krimis ist für Sie die Spannendste oder Schönste?
Roland Dittrich:
Es sind viele Stellen: Der Anfang, wo man als Leser etwas Böses ahnt (wie. in „Leise kommt der Tod“) oder der Höhepunkt (z.B. in „Haifische in der Spree“), wo „es passiert“, oder das dramatische, überraschende Ende (wie in „Teufel in Seide“).
Frage: Wie sind Sie eigentlich zum Krimischreiben gekommen? Gab es ein besonderes Erlebnis?
Roland Dittrich:
Ja, das geschah in Palinuro: Eines Nachts auf einer Terrasse am Meer sah ich im Mond-schein dunkle Gestalten, die miteinander kämpften. Meine Fantasie erwachte und ich begann zu schreiben...
Frage: Berlin, Salzburg, Uri in der Schweiz, Leipzig u.a. sind die Schauplätze der Krimis. Wie recherchieren Sie selbst, mit Wikipedia oder Notizblock?
Roland Dittrich:
Zuerst hole ich mir Informationen aus dem Internet, aus Reiseführern oder auch aus Lokal-zeitungen. Dann fahre ich an den Ort und suche herum, schnüffle wie ein Detektiv überall, um einen Tatort zu finden. Das sind Orte, die unheimlich sind oder wo ich eine Spannung spüre. Dann beginne ich natürlich zu recherchieren - sage aber niemand, dass es um einen Krimi geht!
Frage: Gab es besondere Erlebnisse vor Ort, die Einfluss auf die jeweilige Geschichte hatten?
Roland Dittrich:
Da entdeckte ich – nach einem Tipp eines Freundes - z.B. in Berlin, Nähe Ostbahnhof, eine alternative, bunte Siedlung an der Spree, direkt daneben der Riesenbau eines Konzerns aus Stahl und Glas („Haifische in der Spree“). Ein brutaler Kontrast, da musste etwas passieren...
In Auerbachs Keller sah ich den Teufel von Goethes „Faust“ und hörte von einer Freundin – sie ist aber nicht die Teufelin!, wie hart es in der Modebranche zugeht. So entstand „Teufel in Seide“.
Und ich sah auch den „Jedermann“ in Salzburg, der vom Tod abgeholt wird...
Frage: Warum ist für Sie der genaue Schauplatz so wichtig?
Roland Dittrich:
Jeder Ort hat seinen besonderen Charakter und bestimmt mit den Menschen den Inhalt, den Ablauf und die Atmosphäre einer Geschichte. Ich nehme den Leser mit nach Heidelberg, nach Salzburg oder an den Vierwaldstätter See.
Frage: Was lesen Sie privat am liebsten?
Roland Dittrich:
Keine Krimis von anderen Autoren, sondern gern Geschichten über Reisen in ferne Länder und zur Zeit „Die dunkle Seite des Mondes“ von Martin Suter und die „Reise nach Italien“ von Heinrich Heine.
Lieber Herr Dittrich, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen!
Der zweite Teil folgt nächste Woche. Bleiben Sie gespannt.
Weitere Details zu den Krimis finden Sie auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.com/Cornelsen.DaF
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